Entwurfsidee
Die Bahnhofstraße benötigt an dieser
Stelle einen Blickfang, der Publikum auch in dieser Hälfte der Straße
anzieht. Für die neuen Geschäfte ist deshalb ein attraktives Gebäude
erforderlich, welches auffallend hervortritt, aber auch die Bahnhofstraße
optisch schließt und in der Höhenentwicklung sich nahtlos einfügt.
Unser Vorschlag greift dies auf. Dennoch
tritt der Hauptbaukörper, der zugleich den größten Teil der
unterzubringenden Flächen beinhaltet, gegenüber der Straßenfront zurück
und bildet durch einen leichten Bogen einen Vorplatz, der zum Verweilen
einlädt und den Geschäften auch die Möglichkeit von Verkaufsständen
bietet, ähnlich wie ein kleiner Wochenmarkt. Dabei wird die Gestaltung des
Platzes ganz wesentlich von einem Arkadenbogen geprägt, der wiederum den
zentralen Bereich des Gebäudes faßt.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt
nämlich über einen auf der Spitze stehenden stumpfen kegelförmigen
Baukörper, der voll verglast zum Eintreten auffordert und von beiden
Seiten der Bahnhofstraße gesehen wird. Die Eingangshalle stellen wir uns
in den Sommermonaten weitgehend geöffnet vor. Eine geschwungene Treppe
führt in das ebenfalls öffentliche 1. Obergeschoß, in welchem ein Rundgang
entlang der Glasfassade einen Blick auf das Geschehen in der Bahnhofstraße
bietet. Dadurch würde im Obergeschoß auch ein Café zusätzliche Attraktion
erhalten.
Der Arkadenhof erstreckt sich bewußt auch
auf den öffentlichen Teil des Gehweges, um den öffentlichen und privaten
Bereich zu verbinden, indem die Wegeführung durch die Arkaden geleitet
wird.
Im rückwärtigen Teil des Grundstücks
erachten wir es als unabdingbar, auf die lockere Villenbebauung der
Gartenstadt Gräfelfing Rücksicht zu nehmen. Wir schlagen deshalb eine bzw.
zwei Doppelhausgruppen vor, welche sich in die Struktur nahtlos einfügen.
Diese bieten jeweils eine Wohnung mit 4-5 Zimmern, ohne den Charakter
eines städtischen Geschoßwohnungsbaus aufkommen zu lassen. Im
Hauptbaukörper sind die Flächen für die Post und Geschäfte, Büros und
Praxen untergebracht. Im 2.Obergeschoß und Dachgeschoß sind weitere
Wohnungen möglich, welche nach Bedarf in größere oder kleinere eingeteilt
werden können. Alle Wohnungen haben Dachterrassen bzw. Balkone, die
Doppelhausgruppen zusätzlich ebenerdige Terrassen und Gärten. Zwischen
den Baukörpern bietet ein öffentlicher Innenhof Raum zum Entspannen und
zum Spielen. Auch sind hier oberirdische Stellplätze vorgesehen.
Durch die Anordnung der Baukörper – der
Hauptbaukörper im Norden, die Doppelhausgruppen im Süden – tritt keine
gegenseitige Verschattung ein. Die Abstandsflächen werden sowohl nach der
alten als auch nach der neuen Bauordnung eingehalten.
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